Dämonische Dame und magisches Matt

Jetzt ist sich das Streamen ins Literaturhaus doch noch ausgegangen, sind wir doch am Donnerstag nach meiner letzten Stunde nach Harland gefahren.

In der “Alten Schmiede” sind Eva Menasse und Milica Tomic aufgetreten, aber die streamen nicht mehr. Also statt zum “Krieg in der Kunst” zu den magischen Mädchen des Trios Anatol Vitouch, Ondrej Cikan und Alexander J Eberhard ins Literaturhaus und das war ein ungewöhnlicher Abend mit zwei mir unbekannten Autoren, die von den freischaffenden Komponisten und Bratschisten Alexander J. Eberhard musikalisch begleitet wurden.

Daniel Terkl, der neue Programmleiter hat eingeleitet. Der 1984 geborene Anatol Vitouch präsentierte seinen, glaube ich noch unveröffentlichen Schach-Science-Fiction Roman, in dem ein Schachcomputer von einem Schachreporter namens Anatol Vitouch gesucht wurde, um künstliche Intelligenz und ein untergeschobenes Manuskript ging es dabei auch.

“Mußte ich mir Gott als einen unveröffentlichten Science Ficton Roman vorstellen”, las der Autor.

Einen Schachreporter namens David Blau gab es dann im zweiten Teil der Lesung auch, wo der Euro schon abgeschafft ist und Währungen keine Rolle mehr spielen und dem Reporter von einer Mona Moliere eine Million in jeder Währung angeboten wurde.

Während der 1985 geborene Ondrej Cikan aus seinem Mikroroman “Blühende Dämone”, wo es ebenfalls wild herging und eher traditonell klingende epische Gedichte gelesen hat.

“Schön wie die Mutter die dich liebt und dich geboren hat”, schön wie der Knoblauch, das Vergißmeinicht”

Die Geschichte “Große Schwester”, die vom Literaturhaus schon zu Corona-Zeiten bestellt wurde, ein Krimi, haben dann die Autoren, der offenbar über eine große Stilbreite verfügen zum Abschluß gelesen.

Beide Autoren, von denen ich im Netz nicht viel finden konnte und die als “Die Gruppe” auftraten, sind mit weißen Stirnbändern vor Bierdosen am Lesepult gesessen und das Literaturhaus war, soweit man das im Stream sehen konnte, ziemlich voll.

Ein interessanter ungewöhnlicher Abend, der auch die Autoren gelegentlich zum Lachen brachte und ein kleiner Einblick, wie Literatur auch ausschauen und wie man sie produzieren kann.

2 thoughts on “Dämonische Dame und magisches Matt

  1. ich glaube, ich war gestern das allererste mal seit dem ersten lockdown endlich wieder im literaturhaus. kenne anatol und ondrej schon seit fast 15 jahren und besuche immer wieder äußerst gerne ihre gemeinsamen lesungen, die stets eine besondere originalität aufweisen. das mit der großen stilbreite kann ich (v.a. auch so über die jahre) nur unterstreichen. bücher besitze ich einige, seit gestern um eines mehr (und irgendwer meinte, dass er einen derart vollen büchertisch im literaturhaus bislang selten sah). von ondrej cikan gibt es u.a. den roman “menandros und thais”, den er auch verfilmt hat (hab’s mir damals im burg kino angeschaut). und viele etwas dünnere bücher. ich kann die beiden autoren (auch wenn’s natürlich wie immer subjektive geschmackssache ist) persönlich nur weiterempfehlen.

  2. Aha, völlig unbekannt für mich, habe im Internet auch nichts gefunden und die Einleitung von Daniel Terkl auch ziemlich versäumt, weil wir nach Harland gefahren sind, also vielen Dank für den Hinweis, interessant was es alles gibt, denn ich glaube ja mich in der Literatur gut auszukennen!

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