Verdammt heiß

Kenner meiner Leseliste werden bemerkt haben, daß ich heuer noch keinen einzigen “Holzbaum Cartoon Band” besprochen habe. Da gab es in den letzten Jahren ja sehr viel Cartoons über Weihnachten, Hunde, Katzen, Wien, Kunst, Fußball, Corona etcetera.

Aber wie könnte man sagen, das beste hebt man sich zum Schluß auf und zu Weihnachten läßt es sich ruhig ein wenig lustig sein. Ich bin ja kein so besonderer Freund der Ironie, aber in Sache Klimakrise kann man das wahrscheinlich brauchen.

Also “Cartoons for future” und jetzt durchgeblättert durch die Zeichnungen von Bettina Schipping, Elisabeth Semrad, Katharina Greve, Markus Grolik, Martin Zak, Nicolas Mahler, Ruedi Widmer, Wolfgang Ammler, etcetera.

“Die Pole schmelzen und im Sommer kommt mit dem Schwitzen nicht mehr hinterher… Vor dem Klimawandel kann sich niemand verstecken! Gnadenlos zynisch wendet sich dieses Cartoon-Buch einem Problem das uns alle betrifft!”, steht am Buchrücken und am Cover marschieren drei Pinguine in den Eiskasten hinein “Okay, aber nur fünf Minuten!”, brummt der Besitzer.

Alle Bilder muß ich bekennen, habe ich nicht verstanden, einige waren aber sehr witzig, obwohl das ungute Gefühlt bestimmt hinterher kommt:

So witzelt Bettina Schipping beispielsweise “Zumindest gibt es keinen Streit mehr, ob wir ans Meer oder in die Berge fahren” und zu sehen ist eine Urlauberfamilie in einem Boot, die in Richtung Kitz-Steinhorn” fährt.

Wenn die Kinder zu Weihnachten den Christbaum anzünden, spielen sie “Klimawandel” und die Mutter ist entsetzt.

Burkh zeigt wie sich die Wälder verändern, wenn da plötzlich Kakteen statt Tannen stehen. Die Tiere haben sich auf den Wiesen auch und Clemens Ottawa zeigt auf, daß sich sogar die Wetterfrösche in ihren Gläsern erhängen.

Dominik Joswig zeigt uns dann, wie man an den Stränden trotzdem Schatten bekommt und die sauberen Strände sind auch schon längst vorbei.

Im Jahr 2061 ragt dann bei der Kreuzfahrt gerade noch die Stephansturmspitze und das Riesenrad über Wien hinaus.

Erika Liebermann läßt einen Schneemann mit dem Sessellift fahren: “Droben vom Gletscher komm ich her, ich muß euch sagen, den gibts nicht mehr!”

Und Gernot Budweiser zeigt uns listig, wie das Corona-Virus der Klimakrise die Staffel übergibt und das Virus behauptet zumindestens Harm Bengen hat das Klima gerettet oder doch nicht so ganz, denn da sitzen 2060 der Enkel und der Opa auf dem Dach und der Enkel klagt, daß die Oldies nichts für den Schutz taten “Nun mach mal einen Punkt”, sagt der Großvater “Wir haben Greta Thunberg immerhin den Alternativ Nobelpreis verliehen!”

Aber vielleicht hilfts der Umwelt, wenn man zu Fuß die acht Stockwerke zum “Friday for future-Treffen” geht.

Wenn die Fliegenpilze zum Riesen mutieren, kann man sich wenigstens unterstellen, wie uns Katharina Greve zeichnet.

Die leiwanden Grafiken gibts natürlich auch, die uns verraten, “Wann der Bus am Land fährt” oder ob das Zug oder das Autofahren besser ist?

Und wenn es einmal 43% im Schatten hat, läßt die Mutter das Töchterlein nicht mehr zum “Friday for future-demonstrieren” hinaus.

Die Arche Noah gibts natürlich auch. Markus Grolik hat ihr einen Cartoon gewidmet und am Beschreibungstext wird auch gefragt, ob es sich lohnt, wieder eine Arche zu bauen?

Dann ist es auch die Frage, ob man für den “Black friday” oder den “for future” demonstrieren soll?

“Was tust du eigentlich gegen den Klimawandel?” fragt eine Frau die andere, bei Michael Duffek.

“Ich trinke stilles Wasser, da ist weniger Co2 drin!” ist die Antwort.

Und Ruedi Widmer fragt die Passanten “Warum sie rechts wählen?”- weil es “Bei den Rechten nur das Abendland untergeht, bei den Linken aber die ganze Welt!”

Spannend spannend die Cartoon, sehr lustig, aber manchmal auch makaber. Zum Nachdenken regen sie aber allemal an. Also lesen, anschauen und beobachten, wie es mit der Umwelt und dem Klima weitergeht?

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *