Dein Land in Schutt & Asche

Bevor es ans Buchpreisbloggen geht, kommt noch ein Buch, das ein bißchen außerhalb meines Schemas ist, aber der 1964 geborene Georg Adamah hat es mir freundlicherweise angeboten und da ich ja sehr neugierig bin und gerne über den Tellerrand schaue und außerdem klang der Titel und die Inhaltsangebe sehr spannend, habe ich zu zugegriffen.

Deutschland ist im Krieg mit den Russen und den Chinesen, die Reichsbürger machen es kaputt und so wird nach Afrika geflohen. Eine Umkehrung der wirklichen Situation und ich bin ja, wie ich immer schreibe, eine realistische Autorin und Leserin. Es scheint sich aber auch, wenn es so was gibt, um eine phantastische Utopie zu handeln und wieder einmal viel zu viel und alles durcheinander. Spannend war es aber auch.

Da ist also ein Ismael, mit den Namen scheint es der Autor auch zu haben. Ein Wissenschaftler, Dozent oder Assistent an der Uni und neben der kritischen Landesituation, das Buch scheint in Würzburg zu spielen, auch noch im persönlichen Dilemma. Er hat nämlich eine Frau und eine Tochter und eine Geliebte die ihm drängt, die beiden zu verlassen, so daß er sich nicht auf seine Arbeit konzentrieren kann.

So geht er in eine Bar auf ein Bier und lernt da einen alten Penner namens Elias kenne, der ihm rät das Land zu verlassen. Seine Frau tut das auch. Sie geht mit der Tochter nach Algerien und er sitzt im zweiten Kapitel im Lockdown oder in der Ausgangssperre. Der Autor hat im Nachwort noch angegeben, daß er den Roman während der Pandemie geschrieben hat und sieht auf einmal den Penner vor dem Haus sitzen. Er geht hinaus ihm zu helfen, da kommts dann zu einer Explosion und sie müssen flüchten. Sie kommen dann in eine Fabrik und treffen da auf eine Gruppe Männer, die mit Schwertern jonglieren, da beginnts dann mystisch zu werden und ich habe “Ha?”, gedacht.

Es gibt einen Hauptmann, der Wehrübungen verordnet und kein Pardon kennt und noch einige andere, die sich der Gruppe anschließen und sie wollen mit den Schwertern und anderen Waffen über Österreich nach Lybien flüchten.

Dann wird ordentlich gewalttätig, Augen werden herausgerissen, Nonnen werden ermordet und brave Männer müßen sie erschießen, um nicht selbst erschoßen werden und wenn einer der Männer anderen helfen will, sagt der Hauptmann, das hilft nichts und fängt mit dem der es versucht, zu kämpfen an.

Dazwischen gibts dann immer Einschübe in die Vergangenheit. Da verliebt sich ein Samuel, ein Arzt in eine Soraya, verläßt deshalb seine Braut und macht bei deren Vater, einem Schamanen, eine Kampfausbildung, der stellt sich schließlich, als der Hauptmann heraus und Sophia, Ismails Geliebte, taucht irgendwann einmal auch auf. Der Hauptmann vergewaltigt sie, Ismail stellt sich ihm entgegen und sie verschwindet dann irgendwann, was ich nicht ganz verstanden habe.

Am Schluß wird noch Elias grausam, dessen Geschichte ich auch nicht ganz verstanden habe, ermordet, bis Ismail in Algerien landet. Natürlich findet er Frau und Tochter dort nicht, hat dieselben Troubles, den auch die Flüchtlinge bei uns haben und trifft am Schluß noch den Hauptmann in einer Bar, der ihm ein unverschämtes Angebot macht.

Also eine Mischung aus drei Genres, mit dem realpolitischen Touch habe ich am meisten angefangen und ich beschäftige mich ja jetzt für das “Soziale Kreditsystem” wieder ein bißchen mit den utopischen Romanen und sollte, wenn es die Zeit zuließe, auch “1984” wieder lesen und so habe ich in diesem Buch, auch wenn ich mit den Fantasyszenen nicht sehr viel anfangen konnte, einige Anregungen bekommen, also vielen Dank dafür.

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