Erika Danneberg

“Schriftstellerin . Psychoanalytikerin.Friedensaktivistin” – Ein Lebensbild der 1922 geborenen und 2007 verstorbenen Erika Danneberg, das von der im Brenner-Archiv tätigen Christine Riccabona herausgegeben wurde, die ich in den späten Siebzigerjahren im “Arbeitskreis schreibender Frauen”, wo ich eine hoffnungsvolle junge Atorin war, die ihre “Gruppe 47” gefunden zu haben glaubte, kennenlernte.

Erinnerungen im Jubiläumsjahr “Fünfzig Jahre Matura-fünfzig Jahre schreiben” und die beiden Bücher über Erika Danneberg, kamen schon im letzten Herbst heraus, wurden da im Literaturhaus vorgestellt und Alex Hartl hat mich ja im Jänner zu Erika Dannebergs hundertersten Geburtstag eingeladen meine Arbeitskreiserfahrungen über sie auszubreiten und da habe ich die beiden Autorinnen, Erika Wimmer hat ja noch einen Roman über sie geschrieben auch kennengelernt oder mit ihnen diskutiert.

Das heißt, Christina Riccabona hat mich schon vorher angerufen und Fotos von ihr haben wollen. Da habe ich sie auf Raimund Bahr, der den Nachlaß ja übernommen hat, verwiesen, aber der hatte ihn schon an das “Brenner Archiv “übergeben und da gab es 2019 einen Studientag zum Thema “Widerstand” und ist Erika Danneberg ja eine starke Stimme.

Die Idee die beiden Bücher zum hunderrsten Geburtstag herauszugeben, wurde geboren und das Lebensbild habe ich jetzt gelesen.

Herausgekommen ist es in der “Innsbruck university press”, am Cover sieht man die kleine weißhaarige Frau mit den kurzen Haaren wohl am Balkon ihrer Hütteldorfer Wohnung stehen und es beginnt mit der Kriegsjugend.

2022 in einer bürgerlichen Familie im fünften Bezirk geboren. Der Vater war dann ein Nazi und die Tochter hat ihre Kriegserlebnisse in vielen Tagebüchern niedergeschrieben. Sie hat maturiert. Wollte Schauspielerin werden, mußte dann bei “Jugend und Volk” eine Buchhandelslehre machen und hat sich mit einem widerständigen Onkel angefreundet oder bei ihm Unterschluß gefunden.

Es gab die Freundschaft zu einer jüdischen Fürsorgerin und davon zeugen Texte, die später in dem berühmten Buch “Wie leistet man Widerstand”, das ich leider nicht gelesen habe, erschienen sind.

Das Kapitel “Kirschensommer von 1940” ist in dem Buch abgedruckt und ein paar Gedichte. Denn der zweite Abschnitt widmet sich “Der jungen Autorin -Suchbild im literarischen Feld”.

Sie hat, als sie wieder studieren durfte, vorher war ihr das wegen mangelnden politischen Ensatzes verwehrt, zuerst Germanistik und später Psychologie studiert. Da den schreibenden Psychologen Walter Toman kennengelernt, wurde von ihm gefördert und hat mit ihm auch Anthologien und Texte herausgegeben, bis sie in den literarischen Cafehauskreis von Hans Weigel gekommen ist, der sie offenbar auch sehr stark gefördert hat und von ihren Schreiben begeistert war.

In der “Edition Art&Science”, sind 2001 Kriegsgedichte erschienen, von denen einige in dem Band abgedruckt sind, während sich das Dritte Kapitel sich mit “Der Frau des Dichters-das verlorene Wunschbild” beschäftigt.

Hermann Hakel,, Erika Dannerberg Ehemann ist 1947 aus dem Exil zurückgekommen und hat sich, wie Weigl, um die jungen Dichter gekümmert. 1948 fand die Hochzeit statt, Erika Danneberg ist Hakel zuliebe ins Judentum konvertiert und hat ihm dann als Gattin, Sekretärin, Köchin, etcetera, gedient und da eine Menge der jungen Dichter kennengelernt.

Mit Marlen Haushofer wr sie befreundet, dann Vera Ferra Mikura, Christine Busta, Elfriede Gerstl, etcetera, die alle Karriere machten, während Erika Hackl überblieb.

1958 hat sie sich von Hackl scheiden lassen, ist aus dem Judentum wieder ausgetreten, ging eine Beziehung mit Friedrich Polakovics ein und wandte sich der Psychoanaylye zu. Da hat sie eine Lehranalyse bei Tea Genner-Erdheim gemacht und dann lange und intensiv als Lehranalytikerin und Gruppentrainerin gearbeitet und hier auch einiges publiziert.

Zwischen den Kapitel gibt es immer wieder Textteile und da einen Ausschnitt aus dem Text “Der Surabaya Johnny. Psychoanalyse mit Brecht”, der1995 erschienen ist.

In der “Stimme der Frau”, hat sie auch einen Nachruf auf die Psychoanalytikerin Marie Langer geschrieben, mit der sie befreundet war.

Ende Siebzig ist Erika Danneberg, durch den “Arbeitskreis schreibender Frauen”, der 1979 von Bärbl Danneberg gegründet wurde, zurückgekommen, hat sich der KPÖ zugewandt und ihre Liebe zu Nicaragua entdeckt.

Das gibt es das Buch “In Nicaragua,” das ich mir irgendwann einmal gekauft habe und einige Brigadeeinsätze, eine Benefizlesung in der “AS”, die ich offenbar versäumt habe, hat es 1983, wo ich wahrscheinlich nicht mehr im Arbeitskreis war, auch gegeben.

2000 kam dann der Schock von schwarz blau, Arthur West eist gestorben, wo Erika Danneberg, so lange sie es gsundheitlich schaffte, an den Lnken Wort-Volksstimmefestlesungen teilgenommen hat, da werde ich in dem Buch auch erwähnt. Sie hat auch bei den von El Awadalla organisierten Widerstandslesungen gelesen, wurde gesundheitlich schwach.Es gab aber das Geburtstagsfest zum Achtziger, im “Siebensgtern”, bei dem ich auch war und mich nicht recht traute ihr die “Schreibweisen” zu schenken.

Dann kommt wieder ein ausführlicher Textteil, wo man sich wieder in Texte einlesen kann, die man schon einmal gehört hat, hat Erika Dannerberg doch in den “Volksstimme-Anthologien-Texte”, in der “Stimme der Frau”, der kommunistischen Frauenzeitung, die der Alfred der Anna deponiert hat und fast schon vergessen in der “Widerstandsatnologie” des Wiener Frauenverlags oder “Milena” natürlich, wo ich auch einen Text drinnen haben. Sie beschäftigt sich in ihren mit der Sprache und das ist ein starker Text den ich sehr empfehlen kann, wie das Gedicht an die “Genossen”

“Freund, wie gehst du um /mit deiner Freundin?/Genosse, wie gehst du um/mit deiner Genossin”, in “Der Stimme der Frau” 1984 erschienen und dabei hat Erika Dannerberg gemeint, keine Feminstin zu sein.

Ein spannendes Buch dieses Lebensbild, das ich allen, die Erika Danneberg, mit der ich ja meine Schwierigkeiten hatte, weil sie mich wahrscheinlich nicht “zu ihren Leuten” gezählt hat, gekannt haben und auch die anderen, die die starke widerständige Frau posthum kennenlernen möchte und jetzt auf zum Roman “Wolfs Tochter” von Erika Wimmer, die ihre Jugend autofiktional beschreibt.