Wolfs Tochter

Und jetzt der Roman der 1957 in Bozen geborenen Erika Wimmer Mazohl über Erika Danneberg, in fünf Perspektivn und unterschiedlichen Tonlagen, wie am Klappentext steht und am Anfang war ich ziemlich verwirrt, als ich im ersten Kapiel “Durchgebrannte Sicherungen” zuerst über das Schreiben und dann über Kind las und dachte, Erika Danneberg hatte doch keine Kinder?

Dann las ich dden Namen Weigel ,und daß die Ich-Erzählerin von der Erika, die noch ihre Lehranalyse macht besucht wird. Wer spricht da?, fragte ich mich und bin dann auf Marlen Haushofer gekommen, mit der Erika Danneberg ja befreundet war, wie ich erstaunt bemerkte, als ich 2000 die Haushofer- Biobgrafie von Daniela Strigl bekommen habe und da ein Bild von ihr darin entdecktund sie bei einer der Widerstandslesungen, die da ja am Donnerstag stattfanden, danach befragt.

Marlen Haushofer, die ja 1970 an Krebs verstorben ist, liegt im Krankenbett, ob Spital oder zu Hause habe ich nicht ganz herausbekommen und sinniert über ihr Leben und ihre Freundin nach.

Der Hackl ,den die Erika dienen wollte wird erwähnt und das Jugendbuch über den “Leutnant Prentjes”, von einem Erich Danneberg geschrieben, das ich mal gefunden, aber noch nicht gelesen hatte.

Woher hatte die Erika die Idee und das Fachwissen dazu?, sinniert die Erzählerin, die ja selbst auch Kinderbücher geschrieben hat. Erika Danneberg hat sich Kinder gewünscht aber nicht bekommen, erfahren wir und von den Kaffeeehausbesuchen, der beiden Frauen, die sie sich in Wien leisteten und dabei überlegten ob sie bei Lesungen Wein trinken durften und dabei kicherten.

Sie trafen sich in kleinen Cafes, um der Kulturschickeria auszuweichen. Gingen also nicht ins “Raimund”, denn Erika Danneberg hat ja bald mit Weigel, gebrochen und ihm einen bösen Brief geschrieben und mit Fritz, Friedrich Polakovics, den sie liebte, der sie aber nicht heiraten wollte, ist sie nach Frankreich gefahren, weil sie einen Führerschein und ein Auto hatte, damit sie ihm aber nicht zu nahe kam, hat er sich vorsorglich eine Dolmetscherin mitgenommen.

Im zweiten Kapitel geht dann im Jänner 1951 die junge Erika Hackl durch den Schnee in das kleine Häuschen, das sie und ihr Mann gemietet haben. Es ist der Tag nach ihren Übertritt ins Judentum. Sie ist mit ihrer Ehe nicht recht zufrieden. Reinhard Federmann kommt zu Besuch. Sie kocht Steckrüben mit Kartoffel, serviert ihren Hermann Tee und denkt an ihre jüdische Freundin Margit, die mit ihrem Sohn Hannes deportiert wurde und die Wölfe sind seine Metapher für die Rudeln, von denen sich die junge Erika verfolgt fühlt und wird auch für den nationalsozialistischen Vater verwendet.

Im nächsten Kapitel geht es dann um Berthold Viertel, dessen Sekretärin Erika Danneberg einige Zeit lang war. Sekretärin und Freundin.

“In deine Hände lege ich vertrauensvoll-!”, hat die Gattin Liesl, die in München Schauspielerin war, geschrieben und Erika aufgefordert den Nachlass herauszugeben und zu ordnen, was diese überforderte, hatte sie ja auch ihren Ehemann Hakel zu betreuen und seine Manuskripte zu tippen.

Darum geht es auch im nächsten Teil, da spricht wieder eine unbekannte Stimme, die ich nicht ganz zuordnen konnte. Eine Freundin mit einer jenischen Mutter, die über die Gewalt gegen Frauen resumiert und sich darüber wundert, daß Erika ihrem Hermann so unterwürfig begegnete und die Schuld bei sich sah Er hat sie unter anderen mit Dorothee Zeemann betrogen und ihre Tagebücher konfiziert, wo sie erst die Herausgabe erzwingen musste.

Im letzten Kapitel geht es wieder um Hermann Hakel, der wurde von einem Edwin Hartl, beziehungsweise Hans Weigel sehr angegriffen und da gibt es einen langen Brief in diesem autobiografischen Roman, in dem sich die Erik bei Weigel darüber beschwert.

Am Schluß gibt es eine Danksagung und die Angabe zu den Tagebuchseiten, die für die einzelnen Kapitel verwendet wurden.