Günstige Intelligenzen und lucide Konsolen

Das Gegenteil vom “Populären Realismus” ist wohl das experimentelle Schreiben und das wird ja der österreichischen Literatur zugeschrieben und da konnte man heute, wenn man von den leicht verständlichen Unterhaltungsromane genug hat, seine blaue Wunder erleben und da waren heute unter dem Titel “Poesie der Netzwerke” Jörg Piringer und Natale Deewan zu Gast und der 1974 geborene Jörg Piringer war schon vor einer Woche zu Gast in der “AS” und hat da erkärt, was Allgorithmen sind.

Er schreibt aber auch Bücher, eines “Datenpoesie” ist 2018 erschienen und jetzt gibt es ein neues “Günstige Intelligenz” bei “Ritter” erschienen.

Das heißt, Piringer ist, glaube ich, nicht der Autor, sondern ein künstliches Intelligenzprogramm, das man um ein paar Dollar kaufen kann, deshalb der Titel.

Das ist auch nicht ganz neu, hat das doch Daniel Kehlmann in New York schon vor ein paar Jahren probiert und es begann mit Wortsammlungen die Jörg Piringer einmal machte, die dann von seiner KI weiterdichten ließ und dann daraus Gedichte machte.

Am Schluß ging es noch, um die Frage, wie es mit der Literatur weitergehen wird? Wird das Handgeschriebene nur mehr im elitären teuren Raum erhältlich sein, während sich die Massen mit dem von KIs produzierten, begnügen müssen. Das gibts, glaube ich, schon ein bisschen bei der Groschenromanproduktion und Moritz Baßler thematisiert, das in seinem Buch auch.

Die “Alte Schmiede” kann ich aber schreiben, war sehr voll. Die ganze experimentelle Szene, Ilse Kilic, Fritz Widhalm, Angelika Kaufmann, Günter Vallaster ,und und und die 1979 in Wien geborene Natalie Deewan hat in ihren “Lucida Console” bei “Klever” den zweiten experimentellen Verlag. War ja Ralph Klever bevor er seinen Verlag gründete, Lektor bei “Ritter”, eine Textmontage von Abraham a Santa Clara bishin zu Jörg Piringer betrieben, dabei auch vier Sprachen verwendet und bei Lesung ein Kapitel auf Rollen geschrieben “Braucht ein Gedicht eine Seele?” hat Piringer, glaube ich, schon vorher gereimt und das Publikum aufgefordert, sich je eine zu holen, dann im Kreis aufzustellen und rundumvorzulesen.

Als Belohnung gabs, dann was Süßes und so ganz habe ich das Projekt nicht verstanden, beziehungweise nicht genau mitbekommen, wieviel KI das jetzt ist?

Vernetzte Intelligenz wahrscheinlich allemal, also eine sehr interessante Lesung. Wien ist sicher noch sehr experimentell. Mal sehen was wir in Leipzig daraus hören werden und richtig, wenn man sich das Piringer Buch kaufte, hat, glaube ich, die KI das Autogramm geschrieben, aber das habe ich nicht mehr beobachtet, wie so etwas geht?

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